Makassar, wie es jetzt auch wieder offiziell heisst. Jahrhunderte alter Hafen, das Tor zu den Gewürzinseln, zunächst Handelsposten der Portugiesen, ab 1669 von den Holländern beherrscht.
Abends wurde ich von Inge in Empfang genommen. Eine alte Freundin meiner Eltern, früher Reiseführerin für Gruppenreisen ins Torajahland. Seit jedoch die Touristenströme hierher versiegt sind, bereitet und verkauft sie Essen für Familien, in denen beide Teile arbeiten. Ich werde in ein durchaus passables Hotel gesteckt, auch wenn sie ursprünglich eines ausgesucht hatte, das ihrer früheren Klientel entsprochen und mein Budget bei weitem gesprengt hätte.
Am nächsten Tag bekomme ich ein prima Programm. Zwei Becaks stehen vor der Tür, Fahrradrikschas wie sie in Thailand höchstens noch als Ausstellungsstücke herumstehen und hier gang und gebe sind. Damit geht es zum alten Hafen wo traditionelle Pinisi, die Lastschiffe der Buginesen, die immer noch eine Menge Waren zwischen den Inseln Indonesiens liefern, beladen werden. Segel haben sie keine mehr aber immer noch den typischen hochgezogenen Bug. Hafenarbeiter schleppen säckeweise Mehl, Zement und anderes Stückgut von Lkws zu den Schiffen. Eine Schufterei wie es sie in modernen Containerhäfen schon lange nicht mehr gibt. Etwas weiter gibt es einen Solchen natürlich auch hier.
Dann schauen wir uns Fort Rotterdam an, das einzige erhaltene von einem Dutzend Forts in Südsulawesi. Man war hier nie besonders gut auf die Kolonialherren zu sprechen. Eine für asiatische Forts recht große Anlage mit innen gelegenen typisch holländischen Häuschen. Inge lädt mich zum Mittagessen nach Hause ein. Wir schauen Bilder an, das Essen ist sehr lecker. Ich frage nach den Rezepten, aber ich glaube ich kann das nicht nachkochen. Inge erzählt mir, dass es ihr so geht mit Rendang Sapi. Eines meiner Lieblingsessen, typisch für Sumatra, und sie kriegt es auch nicht so hin, wie es Leute von dort kochen. Irgendein Geheimnis gibt es mit den Gewürzen und ich hoffe jemanden zu finden, der es mir verrät.
Nachmittags fahren wir nach Norden zu einem Wasserfall durch eine schöne Gegend mit Reisfeldern, buginesischen Pfahlbauten und schroffen Kalkbergen aus denen hier Zement gemacht wird. Beim Wasserfall werden wir richtig nass von einem heftigen Regenguss. Das Flusstal ist ein beliebtes Ausflugsziel und entsprechend umfassend zubetoniert worden. Seitdem machen sich die Schmetterlinge, für die diese Gegend bekannt ist, rar. Ich habe Glück gehabt mit dem Vormittag voll Sonnenschein, die Regenzeit ist hier noch in vollem Gang und Abends schüttet es heftig.
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