So, da sind wir endlich im Flieger.
Die letzten 10 Tage hatten es in sich, aber vor das Schlaraffenland ist die Grießbreimauer gesetzt. Zusammen 50000 Postkarten wollten gezählt, inventarisiert, verpackt und an ihre Besitzer zurückgeliefert werden. Und als der Lagerraum dann noch von Haufen von Pappkartonresten befreit war konnte erst das Zusammenpacken und Ausräumen der Wohnung losgehen. Immerhin weiss ich jetzt, dass sich meine Habseligkeiten auf rund 18 Kubikmeter komprimieren lasse - ohne Möbel und unter Abzug von drei Autoladungen voll Müll. Schon erstaunlich, was sich über die Jahre so ansammelt. Und noch erstaunlicher, dass ich es heute Mittag um eins dann tatsächlich alles fertig hatte. Leute, die meine Wohnung kennen, können die Räumleistung ermessen.
Derweil hatte mich mein Untermieter im Stich gelassen, mit dem ich schon zwei Monate vorher alles klar gemacht hatte. Zum Glück wohn ich ja jetzt im In-Viertel. Nach einer spanischen und einer italienischen Truppe, die beide nicht genug Deutsch konnten, um zu lesen, dass man neben der Miete für so eine Wohnung auch noch Gas und Strom bezahlen muss, kam mit Elton ein sympathischer Däne, der, gerade aus London hierher gezogen, den Preis völlig in Ordnung fand. Er ist Musikproduzent, wird die Bude jetzt also ein Tonstudio.
Daneben waren diverse andere Baustellen zu bearbeiten. Die Viecher waren unterzubringen. Teilweise gab es richtig Geld dafür, denn sie haben sich doch fröhlich vermehrt. Bei anderen habe ich etwas Sorge hinsichtlich der neuen Pflegeeltern. Am besten die Tante, die die länglichen Lieblinge übernommen hat. Ich hatte sie Ihr extra hingefahren, dann das Auto in Brandenburg eingemottet und zwei Tage vor Abflug kam die lapidare Mitteilung "Holen sie die Tiere wieder ab, die Papiere sind nicht in Ordnung". Es brauchte einigen Emailverkehr, gescanne von anderen Dokumenten, Telefonate mit der Behörde bis am Ende klar war: Die Papiere, die sie brauchte waren genau die, die sie von mir bekommen hatte.
Da war das Zusammenpacken der Fischbadewanne und ihr Wiederaufbau bei Schwesterchen ein Klacks dagegen.
Eine Unterschrift die ich von meiner lieben bald-Exfrau brauche, habe ich nach gefühlten 100 emails voller Bedenken, Nachfragen, Einwänden und deren Zerstreung, dazu Vorwürfen, Grundsatzbetrachtungen zum Thema Liebe, transatlantischen Beziehungen und dem Niedergang Amerikas sowie diversen Faxen immer noch nicht bekommen. Hier fehlte mir die eine oder andere Nacht Schlaf, die ich vor Wut ins Kopfkissen gebissen habe.
Wirklich flink dagegen ist das Abmelden von Auto und Moped geworden. Man kann Termine im Internet buchen, kommt tatsächlich genau dann dran und die Nummer war in handgestoppten 7 Minuten von Betreten des Gebäudes bis Verlassen mit entstempelten Kennzeichen durch.
Gestern habe ich mit ein paar alten Freunden ein Abschiedsbier getrunken. Um 3.00 Uhr flogen wir beim Bayern raus, um 5.00 dann auch im Äh. Um Zehn war ich wieder wach um den letzten Kram in der Wohnung zu erledigen. Es hat etwas Aua gemacht. Eigentlich sollte ich hier gut schlafen aber auf dem Nebensitz fliegt ein Baby - und es brüllt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen