Muezzin Mandi Matschebrot
so fing mein Tagebuch vor 18 Jahren an. Der morgendliche Dreiklang eines Tages in Indonesien. Der Muezzin (und in Jakarta ist es beileibe nicht nur einer) ruft mit dem Sonnenaufgang durch scheppernde Lautsprecher zum Gebet. Einmal wach, schlappt man zum Bad. Das Mandi ist ein großes Bassin mit kaltem Wasser. Man nimmt einen kleinen Plastikeimer und kippt sich das Wasser über. Der erste Guss kostet Überwindung aber schnell findet man, dass diese Form der morgenländischen Kneipkur erfrischender ist als eine vor sich hintröpfelnde Dusche.
Zuletzt das Frühstück. Dazu gibt es in Indonesien ein weißes matschiges Toastbrot, das, egal ob getoastet oder nicht, in beiden Aggregatzuständen zuverlässig nicht schmeckt. Salzige Butter und klebrig süße Ananasmarmelade machen die Sache nicht besser.
Das alles möchte ich wieder sehen. Und riechen, schmecken, hören. Die klebrige Hitze auf der Haut spüren, den Staub, den Qualm, weil immer irgendwo etwas brennt, die Kretek-Zigaretten mt ihrem Gewürznelkenduft, die Straßenverkäufer mit den Satespießen, das Chaos, die Enge in den Minibussen. Die 13000 Inseln, die anderen Länder Südostasiens. Alles noch einmal nicht nur aus der Erinnerung hochholen sondern als Wirklichkeit um mich haben.
Und warum sollte ich das nicht tun?
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