Montag, 16. Mai 2011

in die Berge


Ab dem folgenden Morgen wirds schön. Die ersten Kilometer fährt man im Prinzip durch den Corbett Nationalpark, beziehungsweise seine Pufferzone. Entsprechend gibt es nur wenige Ansiedelungen, ein paar Hirsche sieht man auch. Dann schlängelt sich die tadellose Straße an der Seite eines Flusstales hinauf. Es wird eine Tour über schlängelige Bergstraßen, über kleinere Pässe durch trockene angenehm duftende Kiefernwälder. Wenig Verkehr lässt einen das Fahren genießen, die Enfield zuckelt gleichmäßig die Berge hinauf. Ich kaufe mir ein paar Teigtaschen, mache Picknik im Hochwald und staune über die vielen schicken Vögel hier. Die Nacht bleibe ich in Ranikhet, einem kleinen Ort an der Straße. Wäre es nicht so dunstig, könnte man von hier schon weiße Berge sehen. Der nächste Tag geht weiter durch angenehm warme Nadelwälder, die Straße ist etwas rauher. Hinunter und dann einem weiteren Flusstal hinauf folgend, dass sich ausweitet zu Trockenreisterrasssen und Feldern. Gepflügt wird mit Büffeln, geerntet von Hand. Hinauf auf einen Bergkamm, wo Kausani liegt. Ein kleines Dorf, berühmt für seine Aussicht, die sich allerdings nach wie vor im Dunst versteckt. Ganz entfernt lassen sich einige Schneefelder ahnen. Ghandi kam hierher, um in Ruhe schreiben zu können. Heute kommen allerdings viele Wochenendbesucher hier herauf und es kann schon mal laut werden. Das Hotel ist etwas teuer, hat aber eine schöne Terrasse und, welch ein Luxus, richtig warme Duschen am Vormittag. Abends gibt es Gewitter über den Nanda Devi Gipfeln und wir bekommen ein paar Regentropfen, die den ewigen Staub binden. Nachts ist es angenehm kühl, immerhin sind wir hier auf 1800 Metern. Morgens gibt es einen tieforangen Sonnenaufgang und später werden sich tatsächlich blass die Siebentausender zeigen. Ich beschließe einen Ruhetag, nähe ein paar Klamotten, die die indische Wäsche nicht überlebt haben, wandere durchs Dorf, lasse mich rasieren, diesmal inklusive einer Kopfmassage, nach der ich froh bin, dass noch Haare und Kopfhaut drangeblieben sind, lese Zeitung und genieße die Aussicht.

Keine Kommentare: