Alleine gehts weiter, Terry musste leider wieder nach Hause zum Arbeiten. Prompt bin ich schon um sechs Uhr wach. Was praktisch ist, weil man nicht gleich einen Sonnenstich bekommt, wenn man mit dem Rucksack losmarschiert . Ein Sammeltaxi bringt mich zum Busbahnhof, der große, sehr bequeme, tiefgekühlte und spärlich besetzte Bus nach Sukhothai fährt in zwanzig Minuten. Wie rechnet sich das Bussystem hier eigentlich? Ob es in Indonesien noch wie früher ist? Dort wurde man mit viel Geschrei empfangen, musste herausfinden, welcher eigentlich der richtige Bus ist, den Preis verhandeln und warten, bis das Ding rappelvoll gestopft war. Zur Not kurvte man ewig durch Vororte um Fahrgäste einzusammeln. Auch der Fahrstil ist ausgesprochen moderat, kein Ausscheren vor Kuppen und Kurven, kein Drängeln oder um Millimeter gut gegangene Manöver. Ich werds noch vermissen. Ich versuche, Schlaf nachzuholen, was schwierig ist, da Sylvester Stallone sammt einer Truppe Söldner aus den Lautsprechern ballert. Der Busboy darf wohl das Filmprogramm nach seinem Geschmack aussuchen. Später gibt es einen dauergrinsenden Thaisänger mit Cowboyhut, da geht es dann.
Der Bus kommt zunächst nach Old-Sukhothai und als ich ein Guesthouse-Schild sehe, lasse ich mich rausschmeißen. Sehr hübsch und gleich gegenüber des Parks mit den Ruinen.
Ich miete ein Fahrrad und radele los. Schön, so in Oma-Geschwindigkeit unter Bäumen hinzuzockeln, unabhängig von Tourguides und nach fünf nicht mehr fahrenden Taxis. Meine Empfehlung an alle Thailandreisenden, besonders die, die vernünftige Fotos haben wollen: An den interessanten Orten sollte man zwischen fünf und sieben Uhr Abends sein, dann wird das Licht schön, wenn nicht spektakulär und morgens stelle man sich den Wecker auf sechs Uhr. Dann sieht man die Mönche beim Einsammeln der Opfergaben, es ist schön kühl, das Licht ist schön und zumindet in Sukhothai muss man nicht einmal Eintritt zahlen. Dafür begegnet man noch dem Nachtwächter mit seiner langen Flinte. Als ich gegen acht den Park wieder verlasse kommt mir die erste Touristengruppe entgegen. In der übrigen Zeit des Tages macht man das, was alle Thais hingebungsvoll machen: Siesta. Ersatzweise sucht man ein gekühltes Museum auf. Das hiesige ist ganz ansprechend, wir lernen die verschiedenen Posen des Buddhas und dass es hier schon im 14. Jahrhundert Wasserleitungen aus gebrannten Tonröhren gab. Und wenn es indische Einflüsse auf Kunst, Kultur und Schrift gab, so wird betont, dass es die Thais umgehend schöner, besser und schmackhafter gemacht haben.
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