Um auch noch etwas anderes von der Welt zu sehen, sind wir zur nächsten Insel umgezogen. Ko Mak, kleiner und ausgedörrter. Wir haben eine schöne Hippieunterkunft ganz im Norden bezogen. Die Hütte steht nur 2 Meter vom Wasser entfernt und auf den Steinen tummeln sich Krabben. 20 Minuten am Strand entlang liegen die größeren und schickeren Resorts. Dort gibt es auch einige kleinere Geschäfte und Restaurants. Wir shoppen ein Paar Thaifischerhosen. Terry ist es ja etwas peinlich, als ich mit feilschen anfange, ist dann aber angenehm überrascht, dass man, wenn eine Hose 350 Baht kostet auch zwei für 500 bekommen kann. Und wahrscheinlich sind sie damit noch rettungslos überbezahlt. Dafür sind sie aus schickem Stoff und haben Bänder zum festbinden für Sissys, die nicht plötzlich untemrum nackig dastehen wollen. Wer die Dinger nicht kennt: sie sind so weit als wären sie für ein Nilpferd gemacht und traditionellerweise werden sie zusammengeschlagen und mit einem einfachen Knoten festgeklemmt - der geht gerne mal auf.
Ich kann auf einem Ohr nichts hören, wahrscheinlich ist es nur verstopft seit ich mit Ohrenstäbchen zu dolle darin rumgefuhrwerkt habe. Gestern war ich deswegen beim Inselarzt. Ein fruchtloses Unterfangen. Extra ein Moped gemietet, glücklich auch die Praxis gefunden, kann der gute Mann kein Englisch und greift direkt zum Pillenschrank um mir Antibiotika zu verpassen. Immerhin will er mal ins Ohr gucken, leider funktioniert die Taschenlampe nicht. Er holt sich hundert Baht aus der Dose mit den Geldscheinen, geht neue Batterien kaufen; leider geht die Lampe immer noch nicht, ist wohl die Birne. Ich helfe mit meiner kleinen Taschenlampe aus. Mit einem geliehenen Wörterbuch bringe ich ihm die Begriffe "verstopft" und "ausspülen" nahe. Seufzend lässt er mich auf einer Liege Platz nehmen, träufelt mir etwas ins Ohr, dreht den Kopf und lässt es wieder rauslaufen. Obs jetzt okay ist? Nö! Also nochmal. Dann popelt er noch ein wenig mit einem Spatel und Watte darin herum. Hilft auch nix. Er gibt auf, ich auch, lasse mir zum Lohn für seine Bemühungen einen Haufen Antibiotika nebst knallpinken Schmerztabletten verpassen und suche das Weite.
Immerhin konnte ich ihm eine Einwegspritze abluchsen und am Nachmittag versuche ich das Ohr mit warmen Wasser auszuspülen. Funktioniert leider auch nicht und so bin ich heute mal wieder um Sechs aufgestanden um mit dem Schnellboot zum Festland zu fahren. Jetzt sitze ich im Kreiskrankenhaus von Trat und harre der Dinge die da kommen. Immerhin kenne ich schon meinen Blutdruck, 120 zu 60 bei 60er Puls - ist doch prima. Blutdruckmessen lieben sie hier, auch die Schwestern messen sich gerne mal gegenseitig, wenn sie Zeit haben.
Demnächst mehr.
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