Ko Chang war ja ganz nett. Opa kennt es noch von vorm Krieg- da gab es dort 3 Bars und eine Handvoll Bambushuetten. Ja, 18 Jahre sind eine lange Zeit. Gestern Abend hoerte ich von Abenteuertouren in Laos, man laesst dich an Seilen ueber Schluchten sausen und in Baumwipfeln schlafen, 200 $ fuer 3 Tage; wo soll ich denn eigentlich ein wenig urspruengliches Asien finden? Nun Ko Chang ist es nicht mehr. Die 2 oder 3 Hippiehuettenunterkuenfte sind eingemauert von gro฿en Resorts die abends Candlelightdinner mit Austern und gekuehlten Weinen auf dem Strand veranstalten. Unsere Bude gehoert einem jungschen Hollaender, der dieses kleine Guesthaus einem thailaendischen Tycoon abgekauft hat und es ist dort einigerma฿en charmant. Nebenan laermt die Bar bis Mitternacht und morgens wird der Schlaf von Bauarbeitern begrenzt, die ein neues Dach ueber der Bar zimmern.
Wollte man einen Club der gleichnationigen Paerchen auf Ko Chang bilden - es bliebe eine intime Veranstaltung. Es herrscht die Kombination schmerbaeuchige Langnase, gerne aelteren Baujahrs mit zierlicher, gerne zeternder, Thailady im Schlepptau vor. Es hat schon was von Malle - besonders das Publikum, Russen, Familienurlauber und Fruehrentner, die frueh am Abend besoffen sind und kleine blonde Thaijungs zeugen.
Wir haben ein Speedboat in die Einsamkeit gebucht, Koh Kood. 2 Stunden Fahrt mit mไchtiger Welle und feisten Mitfahrern, durch verstreute Inseln und Fischerboote mit einer ganzen Beleuchtungsdisko zur Fischverfuehrung.
Schoene Resorts saeumen fast jede der angesteuerten Inseln, gro฿e Samsonites werden ein- und ausgeladen. Desgleichen zwei aeltere Berliner Damen, die eine ausgemergelt, die andere so gar nicht, die in diesem Archipel alles kennen, alles wissen und umgehend ihre Umgebung in schlechtem Englisch darueber belehren.
Unser kleiner Palmhuettenplace liegt eingezwaengt zwischen zwei schicke Resorts mit manikuertem Rasen und Swimmingpool. Man schaut direkt aus dem Bett runter aufs Meer, hat eine Haengematte und morgens singt nebenan die Flex ihr an- und abschwellendes Lied wไhrend sie Eternitplatten fuer den naechsten zu bauenden Bungalow zuschneidet.
Isses deswegen doof? Aber iwo. Am Strand wachsen Palmen. Da keiner die Kokosnuesse erntet, fallen sie hin und wieder einfach runter und mit einem spitzen Stein und etwas Muehe bekommt man sie auf. Der Patron ist nicht mehr der Schnellste, dirigiert sein kleines Reich vom Liegestuhl aus. Was man verbraucht, schreibt man auf einen Zettel, abgerechnet wird am Schluss. Billig ist es aber nicht. Das Personal ist lieb, das Essen hervorragend, das Publikum deutsch. Am exotischsten zwei Oesterreicherinnen. Man kann schnorcheln, paddeln, Moped fahren und in der Haengematte baumeln. Das werden wird dann einfach mal machen. Am Strand gibt es kleine Krabben, die den Sand zusammenkratzen und als winziges Kuegelchen wieder ausspucken- das macht schoene Muster.
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