Samstag, 19. März 2011

Ferien von den Ferien

Da hat der Reisende seit 3 Tagen die Kamera nicht mehr angefasst und den Computer in Ruhe gelassen. Denn er ist auf Gili-Air, einer der drei kleinen Inseln vor der Nordwestküste von Lombok. Bekannt für die Unterwasserwelt und die Ruhe. Daran hat sich erstaunlicherweise in 20 Jahren nichts geändert, während auf der benachbarten Gili Trawangan mittlerweile der Partybär steppt nebst diversen Betrügereien gibt es auf Air nach wie vor nicht mal Mopeds sondern nur kleine Pferdekarren. Braucht man auch nicht, denn in einer guten Stunde ist man um die Insel gelaufen. Schon die Fahrt mit dem Bus in den Norden von Lombok war toll. Es ging durch Reisfelder auf denen traditionell mit vielen Leuten geerntet, der Reis direkt auf großen Holzblöcken ausgeschlagen wurde. Hier hat sich wenig geändert. Die Tage auf Bali, in denen ich eher ziellos mit einem Scooter über die Insel gefahren bin, erzeugten ein ähnliches Gefühl. Touristenrummel gab es hier schon immer, aber daneben blüht das traditionelle balinesische Leben, das von Göttern und Geistern bestimmt ist. Wenn morgens die ganze Schule auf dem Hof angetreten ist, bringen zuerst zwei Mädchen Opfergaben zum schuleigenen Schrein, danach erst wird die Hymne gesungen. Sonntags kam ich an einem großen Hahnenkampfturnier vorbei. Es war so ein Gedränge um die Arena, dass ich kaum einen Blick hineinwerfen konnte. Es wurde leidenschaftlich und mit viel Geschrei gewettet. Die Verlierer der Kämpfe wanderten direkt auf den Grillrost. Attraktionen und Tanzvorführungen habe ich mir geschenkt, stattdessen einem Kinder-Gamellanorchester beim Üben zugehört und Mädchen bei der Ausbildung für den Legong-Tanz bei dem jede Geste und jeder Blick festgeschrieben ist. Hier gab es gestern einmal eine Party bei der sich vor allem die Einheimischen vergnügen und bis morgens tanzen.
Morgen startet der Tauchkurs, ich hoffe, ich ersaufe nicht.

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